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Konflikte kommen überall vor. Sie sind Teil unseres menschlichen Daseins und Miteinanders. Allerdings wissen wir alle auch aus eigener Erfahrung, dass es durchaus große Unterschiede im Umgang mit Konflikten gibt. Daher möchte ich dir heute aufzeigen, wie du mit Hilfe von gewaltfreier Kommunikation souverän mit Konflikten und persönlichen Angriffen umgehen und dabei präsent bleiben kannst.

Die meisten von uns haben vermutlich nicht gelernt, konstruktiv mit Konflikten umzugehen – dabei sind das Skills, die sich nicht nur positiv auf beruflichen Erfolg, sondern auf jegliche Art von zwischenmenschlicher Beziehung auswirken.
Ich möchte in diesem Blogartikel vor allem über Konflikte und Aggression im beruflichen Kontext sprechen – aber die Essenz lässt sich auf private Beziehungen übertragen. 

Ich möchte dir Möglichkeiten aufzeigen, wie es dir gelingt …

  1. keine Angst vor Konflikten zu haben 
  2. konstruktiv damit umzugehen
  3. präsent zu bleiben

Du kennst das vielleicht auch: Du hast die besten Intentionen, wie du mit dem nächsten Konflikt oder Angriff umgehen möchtest, doch sobald diese dann tatsächlich eintreffen, läuft irgendwie doch alles aus dem Ruder und anders als geplant. Das ist auch ganz normal – aber es muss nicht so bleiben. 

Die Lösung heißt: „Gewaltfreie Kommunikation“. Das ist der deutsche Name für Nonviolent Communication (NVC) – ein Kommunikationsmodell, das vom amerikanischen Psychologen Dr. Marshall B. Rosenberg seit Beginn der 70er Jahre entwickelt wurde. Mittlerweile ist Gewaltfreie Kommunikation weltweit eine der meistgenutzten Methoden zur Konfliktbewältigung und Mediation.

Rosenberg stellte fest, dass wir besonders unter Stress und emotionaler Anspannung in evolutionsbiologisch alte Muster wie Verteidigung, Widerstand und Angriff verfallen. Er ist der Ansicht, dass wir schon als Kinder eine Sprache lernen, die die Verantwortung für unsere Gefühle auf andere abwälzt. Darüber hinaus haben wir uns alle im Laufe des Lebens mehr oder weniger funktionierende Verteidigungs-/Konflikt-Strategien zugelegt. Diese Strategien sind zwar darauf ausgerichtet uns selbst zu schützen, aber nicht immer sind diese auch tatsächlich dienlich.

Rosenberg hat aus all seinen Forschungen und Erkenntnissen eine Methode entwickelt, die inzwischen weltweit angesehen ist. Seine Methode kann dich darin unterstützen, wertschätzende Beziehungen zu führen und zwischenmenschliche Konflikte im Unternehmen auf nachhaltige Weise zu klären.

Aber bevor wir tiefer in das Konzept eintauchen …

Was ist gewaltfreie Kommunikation?

“Die Gewaltfreie Kommunikation (kurz GfK) ist ein von Marshall B. Rosenberg entwickeltes Handlungskonzept mit dem Ziel, menschliche Beziehungen in einer Weise zu entwickeln, dass die Betroffenen spontan und gerne zum gegenseitigen Wohlergehen beitragen. Grundvoraussetzung hierfür ist Freiwilligkeit. 

Der Kommunikationsfluss soll zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führen. GFK kann in diesem Sinne sowohl bei der Kommunikation im Alltag als auch bei der friedlichen Konfliktlösung im persönlichen, beruflichen oder politischen Bereich hilfreich sein. Im Vordergrund steht nicht, andere Menschen zu einem bestimmten Handeln zu bewegen, sondern eine wertschätzende Beziehung zu entwickeln, die mehr Kooperation und gemeinsame Kreativität im Zusammenleben ermöglicht.”

Quelle: https://de.wikipedia.org/

Soweit die Definition.

Auch wenn die Gewaltfreie Kommunikation als ein Konzept oder eine Methode verstanden werden kann, bestand Rosenberg darauf, dass es vor allem auch eine Haltung ist. 

Diese Haltung basiert auf den Prinzipien,

  • dass wir alle Menschen sind, die dieselben Bedürfnisse haben
  • dass jede Aktion dazu dient, ein Bedürfnis zu erfüllen.

In der Essenz geht es darum, zu mehr Verbindung mit sich selbst und anderen zu kommen, indem die eigenen und fremden Bedürfnisse verstanden und kommuniziert werden. 

Das Konzept der GFK basiert auf 3 Säulen:

  • Einfühlsames Zuhören
  • Selbstempathie
  • Achtsamer und aufrichtiger Selbstausdruck

Wie kannst du Gewaltfreie Kommunikation lernen?

Gewaltfreie Kommunikation ist eine sehr wirksame Methode und ich kann jedem nur sehr ans Herz legen, sich damit ausführlicher zu beschäftigen und sie in das eigene Leben zu integrieren. 

Heute hier nur ganz kurz die 4 Schritte, die gewaltfreie Kommunikation ausmachen:

  1. Beobachtung (statt Bewertung)
  2. Gefühl erkennen und äußern.
  3. Bedürfnis erkennen und äußern.
  4. Bitte formulieren (statt Forderung) 

Wir kommunizieren also 

a) Was wir beobachten – ohne es mit Bewertung oder Interpretation zu mischen 

b) Wie es uns damit geht / was wir fühlen 

c) Was unser zugrunde liegendes Bedürfnis ist 

d) Wie der andere uns unterstützen kann dieses Bedürfnis zu erfüllen.

Das kannst du mit Sätzen ausdrücken wie: 

”Wenn ich sehe/höre …, fühle ich mich…, weil ich brauche … .  Wärst du bereit… ?”

Damit ist der Kommunikationsprozess natürlich nicht zu Ende. Die andere Person wird darauf reagieren. Unabhängig davon, was die andere Person sagt oder tut, konzentrieren wir uns auf die dahinterstehenden Bedürfnisse bzw. auch die des Gegenübers verstehen zu lernen.

„Du kannst Dich jeder Zeit entscheiden, wie Du die Worte Deines Gegenübers aufnimmst, die Macht liegt bei Dir.“
– Marshall B. Rosenberg

Mein Learning mit Gewaltfreier Kommunikation

Der größte Hebel dieser Methode bietet sich zu Beginn des Konfliktes. Wenn du beispielsweise attackiert wirst und du antwortest darauf mit: “Ich verstehe…”, “Danke, dass du das mit mir teilst”, oder “Aha, ich sehe…”, kannst du die hochkochende Energie des Gespräches abschwächen. Gleichzeitig verschafft es dir auch einen Moment, in dem du dich erst einmal sammeln und selbst ruhig werden kannst. So bleibst du handlungsfähig und kannst entscheiden, wie du das Gespräch weiter lenken möchtest, statt aus einer Emotion heraus auf den Angriff zu reagieren. 

Wenn du das lernst zu praktizieren, dann wirst du garantiert überrascht werden, welche Wendung Konfliktgespräche in Zukunft nehmen werden. Gleichzeitig möchte ich aber auch betonen, dass es eben auch Übung bedarf. Manchmal wird dir die Umsetzung gelingen, manchmal nicht. Was zählt ist, dass du beginnst und sie kontinuierlich praktizierst.

Abschließend möchte ich noch einmal betonen, wie wertvoll es sein kann, GFK zu üben und zu praktizieren. Meiner Meinung nach müsste GFK in der Schule unterrichtet werden und wenn das so wäre, könnten wir auch emotionale Streitsituationen viel konstruktiver nutzen.

Es wird dich in deiner Kraft stärken, zu erfahren, dass dich Angriffe eben nicht außer Kraft setzen. Das ist vor allem für Frauen in Führungspositionen ein MUSS an Know How und Kompetenz. 

Ich freue mich, von deinen Erfahrungen und Gedanken zu erfahren!

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