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Wir alle erleben Verletzungen und Niederlagen. Meist sind wir froh, wenn sie vorbei sind und wir die schmerzvollen Erfahrungen überlebt haben. Aber das reicht nicht. So kannst du diese Erfahrungen nicht wirklich für dich verwerten. 

Du musst die Gewinne abschöpfen. 

Was hast du aus dieser Verletzung gelernt?
Welche Kompetenzen hast du dir dadurch angeeignet?
Welche Erkenntnisse ziehst du raus?

Die wunderbare Laura Thies ist eine junge Regisseurin und hat sich bereit erklärt, ihre Erfahrung live zu bearbeiten. Denn sie hat ihre Gewinne aus ihrer Geschichte noch nicht herausgezogen. Das haben wir in einem Live Coaching bearbeitet.

Bei Laura ist im Gespräch aufgekommen, dass in ihr noch etwas lag, das nicht richtig aufgelöst worden ist: Eine Verletzung, die noch immer in ihr grummelt und sie davon abhält, noch einmal für sich selbst loszugehen. 

Also habe ich sie zu einem Interview eingeladen. Wie kannst du aus Niederlagen Gewinne für dich abschöpfen? Wie kannst du mit schmerzhaften Erfahrungen umgehen? Darum geht es in diesem Beitrag, in dem Laura auch ihre wertvollen Erkenntnisse teilt.


Über Laura Thies

Laura ist Regisseurin und Schauspielerin. 9 Jahre hat sie in New York City gelebt, wo sie eine Schauspielausbildung gemacht hat. Über Umwege kam sie zum Filmemachen. Anschließend hat sie ihren Bachelor und Master ebenfalls in New York gemacht, wo sie dann ihren ersten Spielfilm machen durfte. 

Seit 2004 macht Laura Filme und Serien, darunter namhafte auch im deutschen Fernsehen. Sie hat bereits selbst einen Film produziert und auf die Beine gestellt. Dabei sammelte sie leider nicht nur gute Erfahrungen.

Es galt dafür aus dem Nichts einen 90-minütigen Film zu realisieren. Durch Crowdfunding und Filmförderung wurde dies möglich. Mit den zunehmenden Mengen an Geld hat sich jedoch die Dynamik im Team verändert und es kam zu einer sehr großen Enttäuschung für Laura, die sie allein fühlen ließ. Nach und nach ließen die Teammitglieder das Projekt allein.

Bis heute findet Laura es schade, dass sich das Team nicht mehr selbst auf die Schulter geklopft hat. Schließlich hat es mit wenig Budget einen Kinofilm auf die Leinwände gebracht, der viele Menschen berührte. Noch heute hat das Projekt mit der einhergehenden menschlichen Enttäuschung für Laura einen bitteren Beigeschmack.

Laura erlebte einen Vertrauensverlust in Menschen. Vertrauen ist jedoch das A & O, wenn du in einen eigenen Film investierst und ein eigenes Projekt kreierst.

Als Regisseurin bist du nur so gut wie dein Team. Es ist dein Job, aus allen das Beste herauszuholen. Daher spielen menschliche Beziehungen in diesem Bereich eine wichtige Rolle.

Die Wunde, die dieses Projekt bei Laura hinterlassen hat, wurde in einem Coaching mit mir wieder geöffnet. Ich erlebte Laura als eine begeisterungsfähige junge Frau, die Lust hat, Sachen zu entdecken. Ich fand es schade, dass sie sich zukünftige, mögliche Chancen unerschlossen hielt, aus Angst, wieder enttäuscht zu werden.

Es ist das Wesen von Schmerzen und Niederlangen, die Gewinne daraus abzuschöpfen, wenn wir durch die Situation gegangen sind und sie überstanden haben. So liegt es doch in unserer Natur, schlechte Erfahrungen hinter uns zu lassen, damit abzuschließen. Eigentlich möchten wir nichts mehr damit zu tun haben. Wir sind froh, dass wir es überlebt haben und es vorbei ist.

Dabei vergessen wir etwas ganz Essenzielles: die Gewinne abzuschöpfen. 

Nun ist es aber so, dass nichts im Leben nutzlos ist. Nichts ist gegen dich. Selbst die schlimmste Erfahrung und die größte Niederlage ist ein Teil deines persönlichen Wachstums. Deswegen lohnt es sich, einmal genauer hinzusehen, um die Gewinne zu finden. 

 

Was genau bedeutet “Gewinne abschöpfen”?

Gewinne abschöpfen bedeutet Erkenntnisse aus einer Situation ziehen. Daraus zu lernen, neue Erfahrungen zu machen und dir neue Kompetenzen anzueignen. 

Welche Erfahrungen kann Laura in ihrer Geschichte als Gewinn verbuchen? 

Trotz der Enttäuschung sieht Laura die Teamarbeit während des besagten Projekts als Gewinn. Dadurch, dass es ihr eigenes Projekt war, hatte sie Eigenverantwortung sowie die Verantwortung für das Team. Es war eine ganz besondere Arbeit für sie, weil sie durch das eigene Projekt intensiv auf ihr Team eingehen und das Beste aus jeder und jedem herausholen konnte. Sie hat gelernt, ihr Ego abzulegen. Das befähigt Laura heute dazu, Fernsehprojekte, die nicht ihre eigenen sind, auf ihre ganz eigene, spezielle Art und Weise durchzuführen: in die Verantwortung zu gehen und ein komplexes Team zu führen.

Auch durfte Laura lernen, dass sie ihre Einstellung zu einem Projekt stets selbst wählt und kontrolliert. Ihr ist klar, dass sie die Wahl hat, wie sie denkt und mit welcher Haltung sie agiert. Wenn etwas schief läuft, das Projekt eine Kehrtwende nimmt oder Laura kurz vor dem Aufgeben steht, weiß sie heute, wie sie ihr Ego für die Restdauer des Projekts begräbt und den Film realisiert. 

Als nächsten Gewinn durfte Laura ihre eigene Stärke entdecken. Auch, wenn sie angegriffen und verletzt wird, lässt sie sich heute nicht davon abhalten, das durchzuziehen, was ihr wichtig ist. 

Rückblickend ist sie in ihrer Menschenkenntnis gewachsen und sie hat sich die Eigenschaft beibehalten, trotz schlechter Erfahrungen auf Personen weiterhin offen zuzugehen. Sie lässt es nicht zu, Misstrauen in ihr aufkommen zu lassen und geht weiterhin mit Herzblut und Empathie an ihre Arbeit.


Welche Kompetenzen haben Laura dazu geführt, den Film erfolgreich durchzuführen?

Laura hat viel Selbstvertrauen gewonnen und durfte sich selbst in vielen neuen Kompetenzen erfahren. Sie hat Neues gewagt und dazugelernt.

Durch Crowdfunding kam ihre Kreativität aufs nächste Level, weil sie sehr verschiedene Dinge ausprobiert hat, um Spendeneinnahmen für ihren Film zu generieren. 

Die Kernkompetenzen, die Laura dazu verhalfen, den Film erfolgreich durchzuführen, waren, komplett sie selbst und menschlich zu sein. Die Menschen um sie herum auf null zu stellen und diese neu kennenzulernen. Das bedeutet, die Dinge, die gesagt wurden, auszublenden. Eine Art Reset mit jeder neuen Projektphase durchzuführen, um alles aus den Mitarbeitern herauszuholen.

Lauras Professionalität hat außerdem zugenommen, denn sie begann, Privates und Geschäftliches zu trennen. Dadurch gelingt es ihr, ihre private Gefühlslage abzukoppeln, wenn es darum geht, ein berufliches Projekt durchzuziehen und sich auf die Arbeit als Regisseurin zu konzentrieren. Eine super Fähigkeit, denn dazu gehört Selbstreflexion. 

Vor dem Coaching mit mir waren Laura all diese Kompetenzen und Eigenschaften nicht bewusst.


Die FISH-Philosophie zum motivierten Arbeiten

Während der Zeit in New York hat Laura ein interessantes Tool kennengelernt: das FISH-Konzept, welches ein Motivationskonzept für Teams ist. Entstanden ist es auf einem Fischmarkt in Seattle und es besagt Folgendes:

  1. Sei präsent!
  2. Hab Spaß und siehe die Dinge spielerisch.
  3. Bereite anderen eine Freude.

Nach diesem Prinzip lebt Laura ihren Arbeitsalltag. Ein “Guten Morgen” an jedes Teammitglied sowie der Ausdruck von Dankbarkeit und Wertschätzung sind für sie bei der Arbeit an der Tagesordnung. 

Durch die schwierige Erfahrung erinnerte sich Laura an dieses Konzept und hat daran wieder angedockt. Heute ist es ein Werkzeug, das immer bei ihr ist.

Auch, wenn das Vertrauen in andere Menschen erschüttert wurde, hat Laura gelernt, sich selbst zu vertrauen – gibt es denn eine größere Bestärkung? 

 

20 Sekunden Mut ist alles, was du brauchst

Ein weiteres, inspirierendes Learning für Laura war der Leitsatz:

“20 Sekunden mit ist alles, was du brauchst”. 

Laura hörte diesen Satz einst von einer Schauspielkollegin an einem entscheidenden Punkt in ihrem Leben. 

Insbesondere, um beim Crowdfunding Leute an Bord zu bekommen, war das für Laura hilfreich. Hatte sie einmal die Nummer gewählt, den Hörer in der Hand und die ersten drei Worte gesprochen, dann war bereits das Schlimmste überstanden.

Wenn du also einmal nicht weißt, wie du weitermachen sollst … denke daran:

20 Sekunden Mut ist alles, was du brauchst. 

Würde es sich Laura noch einmal zutrauen, einen eigenen Film zu machen?

Zwar hat Laura die Angst noch im Hinterkopf und in Deutschland läuft bei der Filmproduktion sehr viel anders als im für Laura gewohnten Amerika. Allerdings ist sie sich ihrer Professionalität sehr bewusst geworden. Zudem ist ihr Beruf eine Berufung. Sie arbeitet, um Geschichten zu erzählen. Das ist eine Art Kunst, die Laura sehr zu schätzen weiß. Laura sehnt sich nach Menschen in ihrem beruflichen Umfeld, die mit demselben Spirit an die Arbeit gehen. Unter diesen Umständen könnte sich Laura vorstellen, noch einmal einen Film zu machen.

Doch vielleicht geht es weniger darum, noch einen kleinen Film zu machen. Vielleicht geht es sogar darum, die nächste Stufe zu erklimmen und einen Film mit einem großen Etat zu machen. Vielleicht lautet die Botschaft, noch größer zu denken und sich das zuzutrauen. 


Die Sache mit der Vergebung

Im Interview fragte ich Laura abschließend, ob sie den Menschen, die sie verletzt haben, verziehen habe. Darüber ist sie sich nicht sicher, da sie die andere Seite der Medaille nicht kennt und ehrliche, klärende Gespräche nicht stattfanden.

Um was es bei Niederlagen und Rückschlägen jedoch geht, ist, dir selbst und anderen zu verzeihen. Dir für die Fehler, die du gemacht hast oder die Dinge, die du übersehen hast und vergessen hast zu kommunizieren, zu vergeben. Selbst ohne Klärung. Vergebung ist ein wichtiger Baustein, um frei zu sein. Solange du dir selbst und den anderen nicht verziehen hast, bist du nicht erlöst. Es bleibt etwas in deinem Herzen hängen. 

Vergebung geht da ganz einfach. Sprich selbst laut die Sätze zu dir:

“Ich verzeihe mir. Und ich verzeihe den anderen Menschen”. 

Vielleicht möchtest du dabei in die Natur gehen oder ein paar Worte auf einen Zettel schreiben und sie symbolisch verbrennen. Wichtig ist, dass du dir von Herzen vergibst und das Alte hinter dir lässt, um einen Kreislauf zu beenden. Und dann fühle einmal, ob dein Herz leichter ist.

So öffnest du dich für neue Erfahrungen und schöpfst die Gewinne für dich ab.

Lauras Fazit über das Coaching mit mir

“Durch das Coaching habe ich eine Latte an Erkenntnissen für mich herausgenommen. Es tat gut, Dinge einfach einmal laut auszusprechen. Ich bin daran sehr gewachsen”, sind Lauras Worte nach dem Coaching.

Lauras Beispiel zeigt so schön, wie wichtig Vergebung im Umgang mit Niederlagen ist. Selbst, wenn du die Dinge mit den betroffenen Menschen nicht direkt klären kannst. So öffnest du dich für neue Erfahrungen und schöpfst die Gewinne für dich ab.

Schöpfe deine Gewinne aus schwierigen Situationen ab: Was hast du gelernt? Du hast die Wahl, mit welcher Haltung du dem Leben begegnest.

Laura hat ihre eigene Professionalität entdeckt, an Menschenkenntnis hinzugewonnen und weiß, dass sie sich immer auf sich selbst verlassen kann. Es ist ihr gelungen, unter emotional schwierigen Bedingungen einen Film fertigzustellen und ins Kino zu bringen. Sie konnte eine umfassende Tiefenarbeit durchführen, die sie dazu befähigt, die Projekte durchzuführen, die sie heute macht. Und am Ende geht es nur um 20 Sekunden Mut.

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