AKTUELL: Podcast Heldenreise Zukunft jetzt reinhören

Vielleicht kennst du das auch: Du hast eine neue Idee und bist von einem spannenden Projekt begeistert. Du willst loslegen und dann… klopfen die Dämonen an deiner Tür.

Ängste und Zweifel werden laut, und wenn dann auch noch dein Umfeld voller Bedenken ist, besteht die Gefahr, dass du gar nicht erst startest. 

Die gute Nachricht ist: Du kannst das konstruktiv nutzen –  genau darum geht es in diesem Blogartikel.

Du willst aufbrechen und dann kommen die Dämonen

Du hast das bestimmt auch schon selbst erlebt: Du möchtest etwas verändern, endlich deine Träume verwirklichen, dich beruflich weiterbilden oder neu orientieren, dieses eine Projekt umsetzen, welches du schon lange im Kopf hast… Du spürst, dass es Zeit für Veränderung ist. Gleichzeitig weißt du aber vielleicht noch nicht, wo genau die Reise hingehen soll oder wie du dein gewünschtes Ziel erreichst – und vermutlich macht dich das auch unruhig. Damit bist du definitiv nicht alleine! 

Ich sehe diese Phase wie ein ganz kleines Pflänzchen, welches noch nicht so recht weiß, ob und wie es sich entwickeln möchte. Das ist eine sehr sensible Zeit, weil wir noch nicht in uns selbst gefestigt sind. Daher ist es auch ganz normal, dass wir in dieser Phase im Außen nach Bestätigung, Rat und Unterstützung suchen. Wir sprechen mit Kolleg:innen, Familie oder Freunden über unsere Ideen und hoffen, auf diese Weise Mut und Klarheit zu bekommen.

Auch Hans-Dietrich Reckhaus, dem Unternehmer von Insektenbekämpfungsmitteln, ist es so ergangen. Er hatte die elterliche Biozid-Firma übernommen und wollte die beiden Künstler Frank und Patrik Riklin mit der Idee für eine neue Fliegenfalle begeistern. Stattdessen konfrontierten die quer-denkenden Künstler ihn allerdings mit den Auswirkungen seines Insektenbekämpfungsgeschäfts. Sie forderten ihn zum Umdenken auf, indem sie kritisch das Verhältnis zwischen Mensch und Insekt hinterfragt hatten: Was ist der Wert eines Insekts?
Tatsächlich hatte diese Kritik Dr. Reckhaus nicht nur ins Herz getroffen, sondern sie war auch der Auslöser dafür, dass er vom Insektenbekämpfer zu einem Insektenretter wurde. 

Plötzlich hatte sich für Hans-Dietrich Reckhaus eine Tür geöffnet und durch diese kam auch die Frage – oder besser gesagt die Sehnsucht – nach Sinnhaftigkeit: Was bewirkt mein Tun? Will ich nicht eigentlich etwas Sinnvolles tun, das noch keiner vorher gedacht und gemacht hat? 

Diese Sehnsucht fühlte sich aufregend an, doch gleichzeitig wurde er auch von Zweifeln gebeutelt. 

Das kennst du vielleicht auch von dir und wie gesagt bist du damit nicht alleine, denn:

Die Weigerung ist Teil einer jeden Heldenreise

Zweifel, Ängste und Bedenken prasseln auf dich ein, wenn du etwas Neues auf den Weg bringen willst. Diese wiederum können Auslöser für Abwehr sein und vielleicht ist dein Reflex, die sich neu öffnende Tür wieder zuschlagen zu wollen. 

Das macht sich dann durch Gedanken bemerkbar wie: “Das rentiert sich nicht!”, “Das will bestimmt keiner kaufen.”, “Ich werde vermutlich eh scheitern!”, oder „Dafür habe ich jetzt keine Zeit.”. 

>> Welche Gedanken kommen bei dir auf?  Was sind deine gängigen Abwehr-Dämonen?

Diese sogenannte Weigerung  zeigt dir deine aktuellen Grenzen auf.
Sie verdeutlicht dir deinen Bewusstseinsstand und wo du gerade stehst.
Sie spiegelt:

  • Deine Komfortzone.
  • Das, was für dich gewohnt ist.
  • Das, was du denkst, kontrollieren zu können.
  • Das, was du bisher erfahren und gelernt hast. 
  • Das, was dir wichtig ist und was du nicht riskieren willst. 

Als junger Mensch war das Unbekannte vor allem aufregend und spannend. Der erste Sex, der Auszug von Zuhause, die ersten Abenteuer alleine, fremde Länder und Kulturen entdecken… Dabei sind wir bestimmt auch mal auf die Schnauze gefallen, haben daraus gelernt und uns weiterentwickelt. 

Mit zunehmendem Alter und der damit verbundenen beruflichen und gesellschaftlichen Position, wird die Weiterentwicklung schwieriger. Wir sind nicht mehr so unbekümmert und mit dem Erfolg kommt die Verlustangst. Je mehr wir besitzen, desto mehr können wir verlieren: Position, Einfluss, Status, Ansehen, Zugehörigkeit, Vertrauen, Macht, Geld, guter Ruf, Akzeptanz, Reputation, Lebensstandard, Sympathie, Anerkennung.

Was können wir also tun, wenn wir uns trotz Ängsten und Zweifeln in neues Terrain begeben, uns verändern und weiterentwickeln wollen?

Held:innen hören den Dämonen zu

Statt die bedenklichen Gedanken und Gefühle von Zweifel und Angst wegzudrücken möchte ich dich dazu ermutigen, dich ihnen zu widmen und zu lernen, ihnen zuzuhören. 

Stell dich deinen Weigerungs-Dämonen und sei ehrlich zu dir mit dem, was sich zeigt. Pack den ganzen Shitstorm auf den Tisch … und dann schau an, was vor dir liegt. Das kannst du auch mit einem Team oder einer Gruppe machen.

Wichtig ist dabei auch, die Verantwortung nicht anderen zuzuschieben oder die Dinge schöner zu reden als sie sind. Auch wenn es unangenehm ist oder sogar weh tut: Schau hin!
Denn nur so kannst du das, was präsent ist, für dich nutzen. Es beeinflusst dich so oder so, aber du entscheidest, wie. Nur was du anschaust, kannst du verändern. Alles andere spielt sich sonst weiterhin unter der Oberfläche ab und beeinflusst dich so. 

In der Metapher der (Helden-)Reise gesprochen, macht dieser Schritt der radikalen Ehrlichkeit deinen Weg leichter, da du dich von unnötigem Ballast frei machen kannst. Oft reicht es schon, die Dinge anzuschauen, damit sie sich auflösen. Je ehrlicher du mit dir bist, desto mehr kannst du die Dinge selbst in die Hand nehmen. Das gibt dir Mut und Selbstvertrauen für deine Heldenreise. 

Hier sind ein paar Fragen zur Selbst-Reflexion:

  • Was hält dich zurück?
  • Woran hältst du fest?
  • Was willst du bewahren?
  • Was bereitet dir am meisten Angst?
  • Wer sind deine Widersacher?
  • Wonach sehnst du dich?

Wenn du die Dämonen integriert hast, kannst du aufbrechen

So auch Hans-Dietrich Reckhaus.
Nach zwei schlaflosen Nächten und vielen Diskussionen mit seiner Frau griff er zum Telefon und teilte den überraschten Künstlern mit: “Ich möchte das Projekt mit euch umsetzen.“.
So entstand die ungewöhnliche Kunstaktion ‘Fliegen retten in Deppendorf’. Für Herrn Reckhaus ist ein Stein ins Rollen gekommen, der ihm bis heute Ansporn gibt, sich für Insekten einzusetzen.

Learning

Du kannst dich nur weiterentwickeln, indem du dich als Ganzes verstehst und dich heilst. Ängste,  Zweifel und Bedenken werden zu Monstern und Dämonen, wenn du sie nicht wahrnimmst und nicht integrierst. 

Kein Aspekt deiner Persönlichkeit ist unwichtig. Gerade die Anteile, die du nicht so magst oder wofür du dich schämst, fordern dich am meisten heraus, sie anzuschauen und einen guten Umgang mit ihnen zu entwickeln. Und du kennst das vermutlich selbst: Wenn du das nicht machst, wenn du sie wegdrückst statt sie zuzulassen, dann werden sie in der Regel immer lauter und stärker.

Alle Anteile von dir zu integrieren – und somit dich selbst in deiner Ganzheitlichkeit anzunehmen – ist das, was deine persönliche Heldenreise ausmacht. 

Heute möchte ich mit einem Satz enden, den Constanze Buchheim, die Gründerin von i-potenzials und Expertin in der Digitalwirtschaft, den Absolvent:innen der HHL Leipzig Graduate School of Management am Ende ihrer Rede zurief:

Change the world by being a full version of yourself. 

In diesem Sinne wünsche ich dir, dass du dir immer wieder erlaubst, DU selbst zu sein. Mit allem, was du bist. Ich wünsche dir, dass du dafür los gehst, was DIR wichtig ist und wofür du dich begeisterst. 

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