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Du hast was zu sagen. Du hast was zu geben. Du möchtest dich einbringen. Doch deine Angst hat dich am Wickel. Wie du dich davon befreien kannst und was das mit einer Kinoleinwand zu tun hat, darum geht es in diesem Beitrag.

Viele meiner KundInnen kommen zu mir, weil sie sich vor dem nächsten Auftritt fürchten. Und ich kann dir sagen, es ist egal in welcher beruflichen Position die Menschen sind. Männer wie Frauen. Menschen mit hohen Führungspositionen genauso wie KünstlerInnen oder Selbstständige. Sie sind gebeutelt vor Nervosität, können nicht mehr schlafen. Der Körper ist total verkrampft, der Puls ist hoch und sie erleben einen unglaublichen Stress.

Laut einer Statistik über die häufigsten Ängste bei Menschen ist der klare Spitzenreiter mit 41 % die Angst davor, öffentlich zu reden gefolgt von:

  • großen Höhen 32 %
  • Geldmangel 22 %
  • tiefem Wasser 22 %
  • Ungeziefern22 %
  • Krankheit und Tod 19 %.

Weitere Ängste sind Fliegen, Einsamkeit, Hunde, Autofahren, Fahrstühle, Dunkelheit und Rolltreppen.

Auch, wenn diese Befragung aus 2013 stammt, hat mich das überrascht – und dann auch wieder nicht. Dieser Artikel soll keine psychologische Abhandlung über Ängste werden. Ich möchte dir ein paar Hinweise geben, wie du die Angst meisten kannst.

Angst ist der Gegenpart zur Freiheit. Sie hält uns davon ab, auf die Bühne zu gehen. Sie hält dich davon ab, deine Meinung zu sagen. Sie hält dich davon ab, dich zu zeigen. Sie hält dich klein. Sie hält dich davon ab, mutig zu sein. Sie verhindert, dass du dich in deiner Größe und Schönheit zeigst.

Daher ist es gut, wenn wir uns die Angst anschauen. Ich möchte dich ermutigen keine Angst vor der Angst zu haben, sondern sie als ein Teil von dir wahrzunehmen.  

Wovor hast du Angst?

Mal ganz direkt gefragt. Vor deinem Chef? Deinen KollegInnen? Der nächsten Prüfung, einem Bewerbungsgespräch, einer Präsentation? Oder hast du Existenzängste, dass du deine Miete nicht mehr bezahlen kannst, dass du deinen Job verlieren könntest, in der Gosse landest und unter der Brücke schlafen musst, wie man so schön sagt? Oder hast du Angst vor Ablehnung, Kritik, Infragestellung, Einsamkeit, Verlust, Tod? Hast du Angst vor der Zukunft oder dem nächsten Tag? Hast du Angst vor Spinnen, Mäusen, Haien oder Schlangen?

Es gibt fast nichts, wovor Menschen nicht Angst haben können. Die Angst ist eine ständige Begleiterin.

Doch Angst hat Vorteile. Ängste warnen uns und machen uns auf mögliche Risiken aufmerksam. Sie raten zur Vorsicht und halten uns davon ab, unverantwortlich zu handeln. Sie fordern uns auf, worst case Szenarien zu betrachten. Sie können uns vor Unfällen und Katastrophen oder blauäugigen Entscheidungen bewahren. Als Warnsystem haben sie eine sehr nützliche Funktion. Und sie können enorme Energie und Kraft freisetzen, die wir nutzen, um zu fliehen, uns zur Wehr zu setzen oder uns auf eine Katastrophe vorzubereiten.

Angst vor dem öffentlichen Zeigen und Sprechen

Kommen wir zurück zu den Situationen, wenn es darum geht, sich öffentlich zu zeigen und zu sprechen. Heute möchte ich dir zwei Beispiele mit auf den Weg geben, wie du die Perspektive auf die Angst und damit die Perspektive auf dein Handeln verändern kannst.

Mein erstes Beispiel ist das, was ich Frauen sage, wenn sie zu mir kommen.

Schau mal, wo du heute stehst. Das, was du heute lebst, so, wie du dich beruflich entwickelt hast, das war für deine Mutter und deine Großmutter noch nicht möglich. Sie konnten dir also gar nicht beibringen in der Öffentlichkeit zu stehen. Du bist in deiner Familienlinie möglicherweise die Erste oder maximal die Zweite.

Es ist für Frauen noch nicht so lange möglich, so eine berufliche Karriere zu machen, wie du es gerade tust. Sei dir deiner Pionierposition bewusst. Du bist die Erste. Du lebst das das erste Mal in deiner Familie. Daher ist es auch normal, dass du darin noch keine Routine hast. Dass du nicht weißt, wie das geht. Dass du erstmal darin Erfahrungen sammelst. Aber du kannst es dann an deine Kinder, vor allem an deine Töchter, weitergeben.

Was passiert, wenn du deine Ängste besiegst

Denn du kannst jetzt ein Vorbild sein. Wenn du also jetzt raus gehst und dich zeigst, wenn du deine Ängste besiegst und für dich und deine Inhalte losgehst, dann tust du das nicht nur für dich, du tust es für alle jungen Frauen, die nach dir kommen. Du tust es für deine Töchter und die Töchter deiner Freunde und Freundinnen.

Merkst du, was hier passiert? Dieser Switch der Perspektive berührt das Herz. Du verbindest dich mit etwas Höherem. Etwas, das größer ist als deine Angst. Etwas, das es wert ist. Etwas, für das es sich lohnt in den Ring zu steigen. Liebe zu den Kindern ist so eine universelle Kraft.

Die Kinoleinwand Methode zum Durchleuchten der Angst

Ich bin sehr gut ausgebildet, sowohl als Schauspielerin als auch als Coach. Und ich bilde mich ständig weiter. Aber ich verwende in meiner Arbeit nicht nur Methoden, die ich gelernt habe. Viele methodische Lösungen entstehen im Dialog und manchmal erfinde ich dann auch etwas, worüber ich überrascht bin, weil ich gar nicht sagen kann, wie ich auf diese Idee gekommen bin. So ist auch die Kinoleinwand Methode entstanden. Sie wurde mir quasi durch eine Frage eines Menschen geschenkt.

Und das ist die Geschichte dazu:         

Einst fragte mich ein Manager eines großen Automobilunternehmens anlässlich eines Vortrags zu Fehlerkultur: „Frau Schubert, ich habe ein Problem: Wenn ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe und ich ihn aber noch vor meinem Team und anderen Kollegen vertuschen kann, was soll ich machen?“.

Ich sah ihn an und antwortete ihm: „Haben Sie Kinder?“. Er bejahte und sagte, er habe einen Sohn und eine Tochter. „Gut“, sagte ich. „Dann stellen Sie sich vor, ihre Kinder sitzen im Kino und sehen auf der Leinwand einen Film. Sie sind der Hauptdarsteller in diesem Film. Ihre Kinder sehen ihre Situation und sehen wie Sie – als Held des Filmes – jetzt ein großes Problem haben und nicht wissen, was sie tun sollen. Was möchten Sie, dass ihre Kinder jetzt sehen?“.

Er blickte mich lange an. Dann sagte er: „Danke!“.

Ich habe nie erfahren, wie seine Entscheidung ausgefallen ist, aber ich selbst war über meine Antwort sehr überrascht und erstaunt. Heute nenne ich diese Methode die Kinoleinwand Methode. Ich benutze sie häufig, wenn Menschen Angst vor zukünftigen Entscheidungen haben und nicht wissen, wie sie sich entscheiden sollen.

Öffne den Kanal zu deinem Herzen mit der Kinoleinwand Methode

Eine Klientin sagte einmal, dass es eine wohlwollende und empathische Reflexionsweise ist. Man zermartert sich nicht den Kopf, sondern öffnet das Herz. Das Bild der Kinoleinwand hilft dir, in Verbindung mit den eigenen Werten zu sein und das Kino als emotionaler Ort fordert dich auf, auf dein Herz und deine Gefühle zu hören.

Probiere es einfach mal selbst aus. Nimm eine Situation, die dir Angst macht, schließ die Augen, setz Kinder ins Kino und sehe dich in deiner Situation auf der Leinwand. Was möchtest du, dass (deine) Kinder sehen? Du wirst erstaunt sein.

Das ist mein Hinweis für dich heute.

Du kannst die Angst besiegen, wenn du dich mit etwas Höherem verbindest. Etwas, das wichtiger ist als du und deine Angst. Etwas, wofür es sich lohnt in den Ring zu steigen.

Mit der Kinoleinwand Methode kannst du spielerisch die Perspektive wechseln und die Stimme deines Herzens hören.

Schreib mir gerne, wie die Kinoleinwand Methode bei dir gewirkt hat. Ich freue mich immer über Austausch mit dir.

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