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Wenn du dich deiner Berufung nicht verschließt, sondern ihr folgst, dann begegnet dir auf deiner Reise früher oder später eine schützende Figur, ein sogenannter Mentor. In diesem Artikel möchte ich dich in die Welt der MentorInnen mitnehmen und dir ein paar spannende Geschichten erzählen.

Die Begegnung mit dem Mentor ist eine eigene Etappe auf jeder Heldenreise. In dieser gewinnt die Heldin oder der Held Ausrüstung, Wissen und Selbstvertrauen, ohne die er seine Furcht nicht überwinden könnte und sich nicht auf das Abenteuer einlassen könnte. 

Daher widme ich den ganzen Monat April diesem Thema.

In den Mythen ist es oft ein kleines altes Weiblein oder ein alter Mann, der der Heldin oder dem Helden ein Amulett oder einen Zaubertrank gibt, um im Kampf mit den Drachen und Monstern zu bestehen. 

Mentoren schenken Kraft und Mut

Wer ist dir in deinem Leben begegnet? Welche Mentoren standen dir zur Seite?

Der eigene Aufbruch wird nicht unbedingt von Applaus der Familie oder von Freunden unterstützt.

Was? Du willst dich selbstständig machen und eine sichere Position aufgeben?
Bist du verrückt, das ist doch viel zu gefährlich?

Der eigene Aufbruch ist nicht selten auch damit verbunden, bekannte Welten und das eigene Zuhause zu verlassen sowie sich von den Eltern abzunabeln. 

Wie aus dem Nichts begegnest du dann plötzlich einer Person, die dich unterstützt, dich bestärkt und dich auf deine große Reise vorbereitet. Das schenkt Selbstvertrauen.

Wir alle treffen Menschen, die uns zur Seite stehen, die uns aufmuntern, vielleicht auch beschützen und an uns glauben. Sie nicken uns zu, wenn wir zweifeln und ermutigen uns, die Herausforderung anzunehmen. Sie geben uns wertvolle Tipps, unterweisen uns in notwendigen Fertigkeiten und schenken uns Geborgenheit. Die Begegnung mit Mentoren ist ein wunderbares Auftanken von Kraft und Mut.

Mentoren in Märchen und Mythen

Es ist bezeichnend, dass in allen Heldenmythen die schützenden Figuren auftauchen, um die Reise der Helden zu begleiten. Sobald du dich öffnest und es wagst, dem Ruf zu folgen und  ins Ungewisse aufzubrechen, bekommst du Hilfe. Da wimmelt es nur so an Schutzengeln, sprechenden Tieren wie der gestiefelte Kater, Zwerge, Elfen und weisen Männern und Frauen, die den Helden zur Seite springen und ihnen den Weg weisen. In der Sagenwelt suchen die Helden Hilfe bei Hexen, Zauberern, Geistern und Göttern.

Wie ist der Begriff Mentor entstanden?

Der Begriff Mentor ist einer Gestalt aus der Odyssee von Homer entlehnt. Mentor ist dort ein Freund, der sich während der Abwesenheit von Odysseus um dessen Sohn Telemach kümmert und ihn erzieht. Er beschützt diesen und steht ihm mit Rat und Tat zur Seite, während Odysseus auf seinen Irrfahrten unterwegs ist. Hinter dieser Gestalt verbirgt sich die Göttin Athene, die die Gestalt des Mentors einnimmt. Athene wiederum ist die Göttin der Weisheit, der Künste und der Wissenschaften. Sie wurde aus dem Kopf von Zeus geboren und sie ist die Verkörperung des Geistes. 

Der Name Mentor ist aus dem altgriechischen Epos gewandert und ein fester Begriff geworden. Wir verstehen darunter eine zumeist ältere, sehr kluge, weise und wohlwollende Person, die einen jüngeren und unerfahrenen Menschen unter ihre Fittiche nimmt und berät. 

Mentoren-Programme sind im Wirtschaftsleben mittlerweile fest verankert. Dadurch erhalten junge Führungskräfte oder GründerInnen wertvolle Hinweise in Sachen Networking, Qualifikation und Inspirationen, die sie vor Anfängerfehlern bewahren. Außerdem sichern Mentorenprogramme den Wissenstransfer zwischen den Generationen und das Fortbestehen ökonomischer Systeme.

Jedem begegnen Mentoren

Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückschaue, dann ist es reich an Mentoren und Mentorinnen, die mich begleitet, unterstützt, gelehrt und ermutigt haben, meinen Weg zu gehen. Ich fühle eine große Dankbarkeit ihnen gegenüber. Einer hat eine ganz besondere Rolle gespielt – Leopoldo.

Als ich mit meiner damaligen Theatergruppe in Peru war, ging es mir gesundheitlich nicht so gut und ich fragte eine Anthropologin, mit der wir für unser neues Theaterstück zusammen arbeiteten, wo sie sich medizinisch behandeln lässt. Sie hat mir Leopoldo empfohlen, einen traditionellen peruanischen Heiler.

Ich machte einen Termin bei ihm aus. Er empfing mich und führte mich in seinen Hof, wo er einen kleinen Verschlag hatte, der nur durch einen Plastikvorhang abgetrennt war. Das war sein Behandlungsraum. Er begrüßte mich mit den Worten: Der Hund freut sich, dass du gekommen bist, der Papagei auch, das Radio auch und der Wind sagt auch, dass es gut ist.”

Er hat mich nicht nur geheilt, sondern mir vor allem aufgezeigt, dass es eine viel größere Welt gibt, als jene, die ich gelernt habe. Dass er mit ganz anderen Welten kommunizieren kann und sie wahrnimmt, die ich gar nicht sehe…

Heute bin ich selbst Mentorin. Aktuell begleite ich 2 junge Frauen, die eine Ausbildung zu Changemakern bei den Kaospiloten machen. Vielleicht erinnerst du dich an das Interview mit Edda Luisa Kruse Rosset im Februar, die von dem Projekt der Kaospilots erzählt hat.

Welche Mentoren oder Mentorinnen sind dir auf deiner Lebensreise begegnet? 

Wobei haben sie dich unterstützt? 

Was konntest du aus dieser Begleitung für dich mitnehmen? 

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und erinnere dich an deine Mentoren und Mentorinnen. Vielleicht ist jetzt gerade ein Moment, um dich bei ihnen zu bedanken? Vielleicht ist es aber auch eine Inspiration für dich, selbst eine Mentorenschaft zu übernehmen. Das muss nicht unbedingt etwas Offizielles sein, kann es aber. 

So wie Mentoren für die Helden aus dem Nichts auftauchen, so taucht auch für die potenziellen Mentoren eine Person auf, die ihre Unterstützung brauchen kann. Mentoren weisen uns darauf hin, wie wichtig die selbstlose Weitergabe von Wissen, Zuversicht, Mut, Erfahrungen, Können und Fähigkeiten ist. Indem wir einander unterstützen, wachsen wir gemeinsam. Wir geben etwas weiter, wir unterstützen andere in ihrer Entwicklung und erfreuen uns daran. Wir leisten damit unseren Beitrag, dass wir uns als Menschheit entwickeln können. 

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