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Wie kannst du in schwierigen Situationen Mut schöpfen und den Zugang zu deinem inneren Vertrauen stärken? Und was habe ich dazu von einem Pferd in den peruanischen Anden gelernt?         

In meiner Tätigkeit als Coach kommen viele Menschen zu mir, die gerade vor großen Herausforderungen stehen. Das fühlt sich für sie manchmal an wie ein riesiger Berg an Problemen, Fragen und Schwierigkeiten. Da dieser Berg so groß erscheint, verlieren sie den Mut, sind von Zweifeln gebeutelt und haben das Vertrauen in sich und den eigenen Weg verloren.

Ich selbst erlebe solche Situationen ebenfalls. Dann hilft mir die Erinnerung an die folgende Geschichte.

Ich habe dir ja schon erzählt, dass ich direkt nach dem Abitur nach Südamerika gereist bin. Während dieser Reise war ich unter anderem in Peru in einem kleinen Dorf in den Anden. Dort gab es ein belgisches Ärztepaar, das die indigene Bevölkerung dieser Region medizinisch versorgte.  

Eine Impfkampagne stand an. Das fand ich mega spannend. Der Plan war, mit zwei Motorrädern und drei Leuten – George, Miguel und ich –  zu den abgelegenen Stämmen zu fahren. Dort, wo man eben mit dem Auto nicht hinkam. Die Kinder sollten gegen Polio und andere Kinderkrankheiten geimpft und die Menschen vor Ort mit einer grundsätzlichen medizinischen Betreuung versorgt werden.

Wie mir ein Pferd lehrte, mein Vertrauen in mich selbst zu stärken

Am frühen Morgen kam George kam zu mir und eröffnete mir, dass ich leider nicht mitfahren könne, weil ein Motorrad kaputt sei und sie mich daher nicht mehr mit nehmen könnten. Ich war am Boden zerstört. George und Miguel sahen meine Traurigkeit. Also entgegneten sie, dass ich ihnnen, wenn ich wolle, mit dem Pferd folgen könne. 

Es gäbe im Dorf ein Pferd, mit dem ich direkt über den Berg reiten und sie auf der andere Seite wieder treffen könnte. Wir gingen zu dem Bauern, dem das Pferd gehörte. Ich sagte ihnen, dass ich noch nie auf einem Pferd gesessen bin und dass ich nicht reiten könnte. Sie schauten sich an und alle drei meinten: 

Das Pferd kennt den Weg!”.

Sie halfen mir auf das Pferd, sagten: Hasta luego! – also bis später – und brausten davon.

Bevor ich weiter erzähle, möchte ich kurz hier innehalten, um die Situation noch einmal genauer zu beleuchten.

Stell dir mal vor, da ist ein 20-jähriges, junges Mädchen alleine in den peruanischen Anden ohne Handy, Landkarte oder Wegbeschreibung und drei sehr verantwortliche und fürsorgliche erwachsene Männer, alle auch Familienväter, sagen: Hey, du kannst da einfach alleine über den Berg reiten. Du kannst dem Pferd und dir vertrauen. Du schaffst das!”. 

Dabei waren sie ganz klar, sie haben nicht großartig diskutiert oder dergleichen. Es gab überhaupt keinen Zweifel. Wenn ich gesagt hätte: Och nö, danke.”, wäre das auch kein Problem gewesen. Sie haben mich nicht gedrängt. Ist das nicht der Hammer? Was für eine Ermutigung. Was für eine Unterstützung. Was für ein Vertrauen.

An dieser Stelle möchte ich dich bitten: 

Wenn du in einer schwierigen Situation bist und das Vertrauen in dich selbst wackelt, frage dich:

Wer hat dich in deinem Leben unterstützt? Eltern, Freunde, Lehrer:innen? Welchen Mentorinnen bist du in deinem Leben begegnet? Was haben sie dir gesagt?

Jeder von uns begegnet im Leben Mentor:innen; Menschen, die an einen glauben und einen unterstützen. Erinnere dich an sie und hole sie gedanklich zu dir, wenn du sie brauchst. 

Sie werden dir auch heute noch antworten, weil ihre Kraft wohnt in dir.

Doch zurück in die peruanischen Anden. Die Wege in den Anden sind steinig und steil. Nach stundenlangem, quälendem Aufstieg in der Hitze – ich hätte nie gedacht, wie anstrengend es ist, auf dem Rücken eines Pferdes den Berg hochzureiten – blockierte das Pferd und warf mich ab. Als ich aufsteigen wollte, fiel ich auf der anderen Seite gleich wieder herunter. Es war eine grandiose Slapsticknummer. 

Ich versuchte, mich an alle Westernfilme zu erinnern, die ich je gesehen hatte, um mit dem Pferd in Kontakt zu kommen. Zuerst fasste ich es an den Zügeln und lief zu Fuß weiter. Da merkte ich, dass etwas mit dem Pferd nicht stimmte. Es zog ein Bein nach. Ich dachte wieder an Westernfilme und packte das Bein des Pferdes. Da sah ich, dass sich ein Stein im Huf verkantet hatte. 

Das war wahrscheinlich der Grund warum mich das Pferd abgeworfen hatte. Ich suchte einen anderen Stein, nahm all meinen Mut zusammen und schlug den Stein aus dem Huf heraus. Nachdem mir das gelungen war, traute ich mich, wieder aufzusteigen. Und tatsächlich: Diesmal blieb ich oben. Ich war so stolz, glücklich und dankbar und hatte das Gefühl, das Pferd und ich sind jetzt Freunde. Bei Sonnenuntergang ritt ich filmreif wie Calamity Jane ins Dorf ein, wo mich meine Freunde schon grinsend erwarteten.

Die eigenen Grenzen überwinden und Kraft schöpfen

Noch heute lässt diese Geschichte mein Herz leuchten und schenkt mir Kraft. Ich habe etwas für mich Unvorstellbares getan und dabei Grenzen überwunden.

Doch diese Geschichte ist mehr als eine nette Anekdote aus meinem Leben. Sie ist eine Metapher für das Leben und hat daher auch eine Botschaft für dich.

Stehst du gerade vor einem Berg und fragst dich, wie du darüber kommen kannst? Vor welchen Herausforderungen stehst du? Halte einen Moment inne und frage dich:  

Was ist mein Pferd, das den Weg weiß und mich über den Berg trägt?

Was ist deine in dir wohnende Kraft? Vielleicht …

  • deine intuitiven Fähigkeiten? 
  • deine innere Stimme? 
  • deine Begeisterung für dein Ziel?
  • deine Lust, etwas Neues zu entdecken? 
  • dein Durchhaltevermögen?
  • dein Traum, Grenzen zu sprengen und über dich hinauszuwachsen?

Oder etwas anderes? Hör‘ einmal in dich hinein.

Ich bin über den Berg gekommen. Zwischendurch bin ich zwar vom Pferd gefallen, aber wieder aufgestiegen.

Und das kannst du auch.       

Diese Geschichte ist Teil meines Lebens geworden und witzigerweise bekommt sie immer mehr Bedeutung, je älter ich werde. Ich habe erst viel später die Bedeutung meiner Mentoren erkannt und das Geschenk wahrgenommen, das ich von ihnen bekommen habe: Vertraue dir und deinem Weg.

Wie du Mut schöpfen kannst, auch, wenn der Berg unüberwindbar scheint

Unser Leben ist eine Heldenreise und auf der begegnen dir Mentor:innen. Nimm sie wahr und höre ihre Botschaft an dich.

Ich möchte auch dich ermutigen, dich dem Abenteuer Leben hinzugeben und deinem Weg zu vertrauen. Du bekommst meistens Unterstützung, wenn du mit offenen Augen und Armen auf das Leben zugehst und erfährst wunderschöne, spannende Überraschungen.

Und vergiss nie:

Das Pferd kennt den Weg.

Schreib mir gerne deine Erfahrungen dazu oder hinterlass mir einen Kommentar. Ich freue mich auf dein Feedback.

Oder suchst du aktuell direkte Unterstützung? Dann mach gerne ein kostenfreies Vorgespräch mit mir aus und buche dir hier direkt deinen Termin.

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